Gallenblase, Gallenblasensteine

Gallenblase

ALLGEMEINES:

Die Gallenblase ist ein ca. 8 cm langes und 4 cm breites, „birnenförmiges“ Hohlorgan, welches für die Speicherung und Eindickung der Gallenflüssigkeit (Galle) verantwortlich ist.

Sie liegt im rechten Oberbauch an der Unterseite der Leber und mündet mit dem Gallenblasengang in den großen Hauptgallengang ein. Dieser endet gemeinsam mit dem Bauchspeicheldrüsengang im Zwölffingerdarm, wo die Galle ausgeschüttet wird.

FUNKTION:

Die von der Leber Produzierte Galle ist eine zähe Flüssigkeit, welche der Fettverdauung im Dünndarm dient. Die Leber produziert ca. 700 ml Galle täglich. Etwa 30 bis 50 ml werden zwischen den Mahlzeiten in der Gallenblase zwischengespeichert. Nach einer fettreichen Mahlzeit zieht sich die Gallenblase zusammen und sondert die eingedickte Galle über den Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm ab.

KRANKHEITEN:

Gallenblasensteine entstehen meistens durch ein Überschuss an Cholesterin in der Gallenflüssigkeit. Wenn sich die Gallenblase nicht richtig entleert, kristallisiert das Cholesterin aus, diese Kristalle legen sich aneinander und bilden so einen Gallenblasenstein.

Beim Gallensteinleiden (Gallenkolik) reizen die Gallensteine die Gallenblase bzw. die Gallenwege und verursachen starke, kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, manchmal mit Ausstrahlung in die rechte Schulter oder in den Rücken. Begleitet werden die Schmerzen meistens von Übelkeit und/oder Erbrechen. Rezidivierende Gallenkoliken können zur Gallenblasenentzündung, Gallenblasendurchbruch, Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Gelbsucht und letztendlich zum Gallenblasenkrebs führen.

DIAGNOSTIK:

Neben dem ausführlichen Gespräch mit Patienten und körperlicher Untersuchung werden die Gallenblasensteine eindeutig mit dem Ultraschal des Bauches festgestellt. Meistens sind keine weiteren Untersuchungen notwendig.

THERAPIE:

Die Therapie richtet sich nach Ursache und Schwere der Erkrankung.
Eine Entfernung der Gallenblase ist bei Gallenblasensteinen die einzige Möglichkeit, schmerzhaften Koliken dauerhaft vorzubeugen. Eine Entfernung der Gallenblase erfolgt heute fast ausschließlich und routinemäßig minimal-invasiv (Laparoskopie, „Knopfloch“-Chirurgie) über 3-4 oder gar über nur einen Schnitt am Bauch. Wenn nichts dagegen spricht, kann der Eingriff tageschirurgisch durchgeführt werden-das heißt, man kann am gleichen Tag nach Hause gehen.

LEBEN OHNE GALLENBLASE:

Prinzipiell ist die Gallenblase kein lebensnotwendiges Organ. Ohne Gallenblase fließt die Galle ohne Zwischenspeicherung über den Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm. Man muss sich nicht speziell ernähren oder eine Diät halten. Das einzige was fehlt, sind Gallenblasenkoliken.

Dr. Boban Todorić

Siriusstraße 15
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